Evaluation

Das Ziel der Evaluation ist die Prüfung der Wirksamkeit der Intervention. Insgesamt nehmen 256 Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung hieran teil. Die Evaluation besteht aus verschiedenen methodischen Vorgehensweisen mit unterschiedlichem Fokus: 

  1. randomisierte, kontrollierte, multizentrische Interventionsstudie, 
  2. standardisierte Querschnittsbefragung, 
  3. Prozessanalyse und Output-Monitoring, 
  4. Qualitative Evaluation – Leitfadengestützte, mehrperspektivische Experteninterviews

1. Randomisierte, kontrollierte, multizentrische Interventionsstudie 

Die Studienteilnehmenden werden in eine Interventions- und Vergleichsgruppe aufgeteilt. Zu verschiedenen Zeitpunkten der Interviews werden beide Gruppen standardisiert befragt. Ziel ist der Vergleich der beiden Gruppen bezüglich des Gesundheitsstatus, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie der Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit). 

2. Standardisierte Querschnittsbefragung

Als zweiter standardisierter Baustein der Evaluation wird eine fallbezogene Querschnittsbefragung der Teilnehmenden, ihrer Bezugspersonen sowie der jeweiligen Plegeexpertinnen und experten durchgeführt. Diese Befragung zielt auf den Prozess der Intervention. Hierdurch werden Erkenntnisse zur Durchführbarkeit, Effektivität und Veränderungsprozesse aus verschiedenen Perspektiven gewonnen. Befragungen erfolgen zu drei Zeitpunkten, wobei jeweils unterschiedliche Schwerpunktsetzungen erfolgen.

3. Prozessanalyse und Output-Monitoring

Mit diesem Evaluationsbaustein werden ergänzend Erkenntnisse über die Prozesse der neuen Versorgungsform gewonnen. Im Vordergrund stehen Fragen nach dem Aufwand pro Fall und für die einzelnen Prozessschritte, die eingeleiteten bzw. empfohlenen Maßnahmen und dem Grad der Einbeziehung von Bezugspersonen. Die Datenerhebung erfolgt, ergänzend zu der Routinedokumentation der Pflegeexpert*innen, mittels standardisierter Formulare.

4. Leitfadengestützte, mehrperspektivische Experteninterviews

Die qualitative Erhebung vervollständigt das Evaluationskonzept durch die Erhebung von subjektiven Sichtweisen auf die neue Versorgungsform. Befragt werden die Studienteilnehmenden, mitwirkende beruflichen Akteure, sowie Stellen, an die Proband*innen vermittelt werden und mit denen eine Vernetzung erfolgt (z.B. Anbieter von Sportkursen, Selbsthilfegruppen etc.). 

Parallel untersucht das DKI die Studie mit einer systematischen Kosten-Wirksamkeitsanalyse untersucht.

Die Projektergebnisse werden

  • als wissenschaftlicher Leitfaden der neuen Versorgungsform, der konkrete Handlungsempfehlungen enthält,
  • in (wissenschaftlichen) Artikeln und Vorträgen und
  • in einem abschließenden Forschungsbericht, welcher dem G-BA vorgelegt wird,

verarbeitet und veröffentlicht.

Im Erfolgsfall trägt die Maßnahme dazu bei, die individuelle Gesundheitssituation, die Resilienz sowie die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die neue Versorgungsform könnte auf andere Regionen übertragen und Teil der Regelversorgung werden.